noch ohne Wasserstart über die 2 m hohe Brandungswelle am Ufer

Auf dem Weg nach Dover
 

 Vor der Pembroke Bay

Revierbericht: Zwischen England und Frankreich befinden sich die 2 größeren Kanalinseln Jersey und Guernsey mit gut 60 qkm Fläche.   Auch wenn Guernsey nur 30 km vom Fährhafen St. Malo in Frankreich entfernt liegt, so benötigten wir doch 2 Tage, bis wir in St.Peter Port, der Hauptstadt von Guernsey, ankamen. Die notwendige Zwischenübernachtung in Jersey hat ihren Grund in den Gezeiten und dem stark variierenden Tidenhub. Da der Höhenunterschied zwischen Ebbe und Flut bis zu 10 m betragen kann, liegen die Boote in Jersey (Foto) regelmäßig auf dem Trockenen. Gefährlich wird es auch für die Surfer, wenn man nicht aufpasst und mit dem Board über gefährliche Klippen schrammt, die bei Flut nur gerade mit Wasser bedeckt sind, bei Ebbe aber hoch hinausragen. Tückischer und gefährlicher ist jedoch der von Einheimischen genannte "foggy mist", ein Nebel,  der innerhalb von 2 Minuten auftaucht und bis zum Strand alles in dichte Wolken hüllt. Als ich mich einmal im Kanal außerhalb des Riffs von der Cobo Bay aufgehalten habe und den foggy mist habe kommen sehen,  konnte ich ohne jegliche Sicht nur noch auf Halb-Wind-Kurs bei allerdings wenig Wind an der Eingangsklippe vorbei Richtung Strand surfen.  Surfspots: Die beliebtesten Spots auf der Westseite sind die Vazon Bay und die Cobo Bay (Foto), bei der man sich aber bei Ebbe die Lage der Klippen genau einprägen sollte. Im Nordwesten liegt die rauhe Pembroke Bay, die dem Ärmelkanal offen zugewandt ist, so dass daher auch verstärkt Brandungswellen  hereinbrechen können - also keine Bucht für Anfänger oder Binnensee-Surfer. Mit auf unserem Schiff fuhren auch eine Menge Surfer mit Mistralboards, die - wie ich im Gespräch erfahren konnte - an der Mistral-Europameisterschaft teilnehmen wollten. Allerdings hatten die Mistral-Surfer wenig Glück mit dem Wind, der in den letzten beiden Tagen dann sogar ganz eingeschlafen war. Anreise: Die normale Fahrt geht vom Ruhrgebiet über Paris nach St.Malo - ca. 1.100 km. Von dort mit der Autofähre in ca. 6 Stunden über Jersey nach Guernsey oder eventuell 1 Zwischenübernachtung.  Wer ohne PKW anreist, kann recht zügig mit dem Tragflächenboot in ca. 1 Stunde ankommen. Achtung: Wohnmobilisten oder Fahrer mit Wohnwagen haben schlechte Karten, da sie nicht auf die beiden Inseln befördert werden. Wegen der engen Strassen sind Fahrzeuge über 2,30 m Breite grundsätzlich verboten. Kultur: Wer sich nach den rauhen Tagen auf dem Ärmelkanal etwas Ruhe gönnen möchte, der sollte die kleine Insel einmal umrunden und dabei Little Chapel (Foto) besichtigen, die kleinste Kapelle der Welt - nur aus Muscheln und Keramik gebaut -, sich die Beobachtungstürme aus der Zeit der deutschen Besetzung anschauen oder in den südlich gelegenen Klippen und Felsenküsten wandern gehen.